Presserklärungen des BUND
Fischaufstiegsanlage an der Bille
Reinbek beschließt Wiederaufnahme der Planungen für Fischaufstiegsanlage an der Bille
3.10.25: Reinbek beschließt Wiederaufnahme der Planungen für Fischaufstiegsanlage an der Bille Stadtverordnetenversammlung folgt einstimmig den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) – Bau soll bis 2030 abgeschlossen sein. BUND lobt
klares Signal für Artenvielfalt und Gewässerschutz.
Der BUND für Umwelt und Naturschutz begrüßt den einstimmigen Beschluss der Reinbeker Stadtverordnetenversammlung vom 2. Oktober 2025, die Planungen für eine Fischaufstiegsanlage am Reinbeker Mühlenteich-Wehr wieder aufzunehmen.
Damit übernimmt die Stadt Verantwortung für die Umsetzung europäischer Umweltziele und die Wiederherstellung eines lebendigen Flussraumes.
„Das ist ein Meilenstein für die Bille und ihre wertvollen Lebensräume“, erklärt die Naturschutzvertreterin in der WRRL-Arbeitsgruppe Bille, Franziska Eggers. „Hamburg hat auf seinem Gebiet bereits für Durchgängigkeit gesorgt. Solange das Reinbeker
Wehr als Barriere bestehen bleibt, sind weitere Maßnahmen an der Oberen Bille oder ihren Zuflüssen im Kreis Herzogtum Lauenburg blockiert. Erst mit dem Umbau in Reinbek können die zahlreichen geplanten Renaturierungen und Strukturverbesserungen ihre volle Wirkung entfalten.“
Die Bille gilt in Schleswig-Holstein als Modellfluss mit selten bewahrten naturnahen Strukturen und damit einer großen Artenvielfalt im Billetal. Der Umbau des Wehrs sei entscheidend, um wandernden Fischarten wie Meerforelle, Aal und Neunaugen den
Zugang zu ihren Laich- und Aufwuchsgebieten wieder zu öffnen. Davon profitieren auch viele andere Lebewesen, etwa die Kleine Flussmuschel, die auf wandernde Wirtsfische angewiesen ist.
„Wir vom BUND setzen uns seit Jahrzehnten um den Erhalt unserer Gewässer, insbesondere auch der Bille und des Billetals ein und haben viele intensive Gespräche mit Fachleuten, Behörden, Ministerien und Politik dazu geführt. Wir sind extrem froh,
dass es jetzt endlich auch an dieser Stelle weitergeht“, ergänzt der Kreisvorsitzende von Stormarn, Dr. Florian Schulz.
Bereits vor über einem Jahrzehnt wurde in Reinbek über eine Fischaufstiegsanlage diskutiert. Frühere Planungen scheiterten an politischen Mehrheiten. Mit dem aktuellen Beschluss besteht nun die begründete Hoffnung, dass die Stadt dieses zentrale Projekt nicht nur anstößt, sondern es auch konsequent bis zur Fertigstellung begleitet – damit die Bille ihre überregionale Strahlkraft als lebendiger, durchgängiger Fluss voll entfalten kann.
Kontakt:
BUND Schleswig-Holstein – Landesarbeitskreis Wasser
Franziska Eggers
LandesArbeitsKreis Wasser SH
Vertreterin der Naturschutzbelange in der WRRL AG 21 - Bille
Mitglied im BUND Kreisvorstand Herzogtum Lauenburg
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Landesverband Schleswig-Holstein, Lorentzendamm 16, 24103 Kiel
Mobil: 0171 833 6781
Email: Franziska.Eggers@bund-sh.de
Web: www.bund-sh.de
Naturschutzverbände fordern den Kreis Herzogtum Lauenburg auf, bei Landverpachtung Vorreiterrolle für Klimaschutz und Biodiversität zu übernehmen
-Gemeinsame Presseerklärung-
BUND, NABU und Natur Plus e.V. Panten appellieren an die Kreispolitik: Vergabe aller neu zu verpachtenden Ackerflächen nur an ökologisch bewirtschaftende Betriebe und damit den Landesbeschluss zur Biodiversitätsstrategie „KURS NATUR 2030“ sowie der Bundesinitiative „Bio-Strategie 2030“ umzusetzen.
Ratzeburg, 27. Juli 2025 – Die Naturschutzverbände BUND, NABU und Natur Plus e.V. Panten fordern den Kreis Herzogtum Lauenburg dazu auf, bei der anstehenden Neuverpachtung von rund 200 Hektar Ackerland diese ausschließlich an Betriebe zu verpachten, die eine ökologische, Arten- und Klimaschutz berücksichtigende Bewirtschaftung gewährleisten. Nach der Vertagung des entsprechenden Antrags von CDU und Grünen im Haupt- und Innenausschuss sehen die Verbände nun die Chance für eine grundlegende Neuausrichtung der kreiseigenen Landverpachtung.
Dramatische Diskrepanz zwischen Zielen und Realität
Die aktuellen Zahlen zeigen das Ausmaß der Herausforderung: Von den insgesamt 2.200 Hektar Domänenfläche des Kreises werden derzeit nur 160 Hektar ökologisch bewirtschaftet – das entspricht lediglich 7 Prozent der Fläche. Dabei sind ambitionierte politische Ziele auf allen Ebenen längst beschlossen: Der Bund strebt bis 2030 einen Ökolandbau-Anteil von 30 Prozent an, das Land Schleswig-Holstein will von derzeit 8 auf über 14 Prozent verdoppeln. Die Landesregierung hat mit der Biodiversitätsstrategie „KURS NATUR 2030“ einen Masterplan für die biologische Vielfalt erstellt, die besagt, dass die Umsetzung der Maßnahmen bis zum Jahr 2030 erfolgt (LT-Drucksache 19/3266).
Die Staatssekretärin Katja Günther sagte dazu: „Wir erleben einen dramatische Artenverlust. Die Biodiversitätsstrategie des Landes ist ein wichtiges Instrument, um die Trendumkehr einzuläuten. Es geht um nichts Geringeres als den Erhalt unserer Lebensgrundlagen“.
Landrat Dr. Mager hat sich klar zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens bekannt – die ökologische Landwirtschaft kann einen wichtigen Beitrag zur Senkung der CO₂-Emissionen leisten.
"Die öffentliche Hand hat eine besondere Verantwortung als Vorbild", betont Anne Christina Remus, Mitglied im Kreisvorstand des BUND. "Wenn schon der Kreis als öffentlicher Eigentümer diese Ziele nicht unterstützt, wie sollen dann private Landwirte motiviert werden."
Gewässerschutz und Biodiversität im Fokus
Besonders problematisch sehen die Verbände die Situation bei den Ackerflächen: Während die 1.228 Hektar Naturschutzflächen (im wesentlichen Ausgleichsflächen) des Kreises bereits ökologisch orientiert bewirtschaftet werden müssen, stammen Stoffeinträge in die Gewässer überwiegend aus konventionell bewirtschafteten Ackerflächen. "Hier liegt der Schlüssel für wirksamen Gewässer- und Klimaschutz", betont Eckhard Kropla vom Verein Natur Plus e.V. Panten.
Auch in Bezug auf den Biodiversitätsschutz gibt es einiges auf den kreiseigenen Flächen nachzuholen. Die Verbände verweisen auf ein positives Beispiel aus der Region zur Entwicklung der Feldlerchenpopulation auf Gut Ritzerau. Hier hat sich, nach der Umstellung auf eine ökologische Bewirtschaftung, der Bestand der Feldlerche verzwanzigfacht. (LN-Artikel vom 07.08.2023; „Studie zeigt: Biolandbau schützt die Artenvielfalt“)
Chance für Neustart nach der Sommerpause
Die Vertagung des Beschlusses auf September bietet nach Ansicht der Naturschutzverbände die Möglichkeit für eine grundlegende Überarbeitung der Vergabekriterien. Sowohl die Verwaltung als auch CDU und Grüne haben bereits Kriterien für die Vergabe entwickelt – nun gelte es, diese konsequent auf ökologische Bewirtschaftung auszurichten.
"200 Hektar mögen klein erscheinen, aber sie sind ein wichtiger Baustein, um überhaupt in die Größenordnung der bundes- und landesweiten Zielvorgaben zu kommen", argumentieren die Verbände. "Als öffentliche Hand hat der Kreis hier eine moralisch-ethische Verpflichtung, die er wahrnehmen muss."
Die Naturschutzverbände appellieren daher an alle Fraktionen des Kreistages, die Sommerpause für intensive Beratungen zu nutzen und im September einen wegweisenden Beschluss zu fassen, der eine ausschließliche Verpachtung an ökologisch wirtschaftende Betriebe vorsieht.
Kontakt:
BUND Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg - info@bund-herzogtum-lauenburg.de
NABU Geesthacht - info@NABU-geesthacht.de
Natur Plus e.V. Panten - info(at)naturplus-ev.de
Foto: Feldlerche (im Anhang)
Urhebervermerk „Naturfoto Hecker/Buchhorn“, das Foto ist honorarfrei zu verwenden
*Diese Pressemitteilung basiert auf dem Appell der Naturschutzverbände vom 30. Juni 2025 an die Mitglieder des Haupt- und Innenausschusses sowie die Fraktionen des Kreistages. *
Unerlaubte Einleitung in Salemer See
Presseerklärung vom 28.04.25
Das Foto zeigt die Rohrleitung zum Salemer, See im Hintergrund.
Unerlaubte Einleitung in Salemer See irritiert den Bund für Umwelt und
Naturschutz e.V. (BUND)
Mölln/Salem, 28.4.2025 - Die Gemeinde Salem hat kürzlich in umfangreichen
Baumaßnahmen Rohre zur direkten Ableitung des Straßenablaufwassers in den
Salemer See verlegt. Es ist nicht bekannt, ob Vorsorgeeinrichtungen zum
Rückhalt von Mikroplastik aus Reifenabrieb oder gar Öl- und
Fahrzeugverunreinigungen eingebaut wurden. Üblicherweise wird
Straßenoberflächenwasser über die Bodenzone (zum Beispiel die Bankette und
Böschung oder einen sogenannten Retentionsbodenfilter) oder in einem
Absetzbecken gereinigt.
Durch ein Nachfragen des BUND, ob tatsächlich kein Retentionsbecken,
Drainteich, Ölabscheider oder ähnliches installiert wurde, offenbarte sich, dass es
keine Genehmigung für diese Einleitung in den Salemer See gibt. Der BUND wird
mit Interesse verfolgen, wie die untere Wasserbehörde auf diese Missachtung
geltenden Rechts reagieren wird.
Obwohl das gesetzliche Verschlechterungsverbot für Gewässer bereits seit 25
Jahren gilt, ist diese Regelung noch nicht allen Gemeinden bekannt. Einleitungen
in Oberflächengewässer sind grundsätzlich verboten, außer es liegt eine
entsprechende Genehmigung vor. Diese Genehmigungen werden in der Regel
im Rahmen von Wasserrechtlichen Erlaubnissen erteilt und können mit Auflagen
verbunden sein, um den Schutz der Gewässer sicherzustellen. Grundlage hierfür
ist die Wasserrahmenrichtlinie, die im Jahr 2000 von der Europäischen Union
verabschiedet und in Deutschland in nationales Recht umgesetzt wurde. Das
Verschlechterungsverbot ist ein zentrales Prinzip dieser Richtlinie um den
Zustand unserer Gewässer zu schützen.
Ohnehin geht es den Gewässern im Land überwiegend schlecht, da Maßnahmen
zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie nur halbherzig ergriffen werden. Mit
der Folge, dass sich auch nach 25 Jahren nur 6ௗ% der Fließgewässer und 1,6 %
der Seen in Schleswig-Holstein in einem guten ökologischen Zustand befinden.
Der Zustand unserer Gewässer kann sich nur zum Besseren wenden, wenn wir
alle hinsehen und uns konsequent dafür einsetzen.
Fahrradtour im Naturschutzgebiet „Stecknitz-Delvenau-Niederung“
Sonntag, 23. März 2025
Die Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg des BUND Umwelt und
Naturschutz e.V. lädt zu einer Fahrradtour im Naturschutzgebiet Stecknitz-
Delvenau-Niederung am Sonntag, den 23.03.2025 ab 10 Uhr ein. Das
NSG erstreckt sich in etwa von Büchen bis Lauenburg. Es soll der Nordteil
bis ca. Basedow erkundet und dabei nicht nur der Reiz von Landschaft
und Natur erlebt werden, sondern auch über naturschutzfachliche
Besonderheiten sowie Schutzziele und -maßnahmen informiert werden.
Die ca. 22 km lange Tour wird ca. 4 Stunden dauern. Am Schluss besteht
die Möglichkeit zum Klönschnack in der Büchener Gastronomie. Die
Kosten hierfür trägt jede/r selbst. Für die Stärkung zwischendurch sollte
jede/r das Erforderliche dabeihaben. Die Teilnahme an der Radtour ist
kostenlos. Über Spenden freut sich der BUND. Bei eindeutigem
Regenwetter entfällt die Veranstaltung. Im Zweifelsfall erkundigen unter:
0163 2182304.
Beginn: 10 Uhr am Bahnhof Büchen, Ausgang Bahnhofstraße
Warum ist biologische Vielfalt wertvoll?
Mi. 26.02. um 19:00 in Mölln, Umweltzentrum Uhlenkolk
Pressemitteilung vom 27.01.2025
Warum ist biologische Vielfalt wertvoll? Info-Abend des BUND Kreisgruppe
Herzogtum Lauenburg, am Mi. 26.02. um 19:00 in Mölln im Seminarraum, Umweltzentrum Uhlenkolk
Warum sind Lebensräume, in denen es besonders viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten, also eine hohe Biodiversität gibt, besonders
wertvoll? Wie steht es um unsere Ökosysteme in Schleswig-Holstein?
Darum geht es beim nächsten Treffen der Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND).
Die Referentin für Agrar- und Biodiversitätspolitik beim BUND-Landesverband Schleswig-Holstein Bini Schlamann berichtet über die
Biodiversitätsstrategie der Landesregierung. Unter dem Motto „Was ist das? Und warum überhaupt?“ erläutert sie, wie es um unsere
Ökosysteme steht. Die Biodiversitätsstrategie des Landes beschreibt den ökologischen Zustand unserer Naturflächen und schlägt Maßnahmen
zur Verbesserung vor, die zum Teil schon umgesetzt werden. Anschließend ist Zeit für Fragen und Gespräche.
Fachveranstaltung Waldvernetzung
Zielgruppe: Landeigentümer
Fachveranstaltung Waldvernetzung
im Umweltzentrum Uhlenkolk,
Waldhallenweg 11, 23879 Mölln, Seminarraum,
am 19-11-24, 19:00-21:00 Uhr
Unsere Wälder sind inselartig voneinander isoliert, so dass die darin lebenden
Arten nicht mehr wandern können und zu Inzuchterscheinungen neigen.
Waldkorridore wären eine Möglichkeit, wieder einen Austausch zu
ermöglichen, aber auch Knicks oder Agroforst könnten eine Lösung sein, wenn
sonst keine andere Waldvernetzung durch Agrarland möglich ist.
Daher lädt der BUND Kreis Herzogtum Lauenburg gemeinsam mit dem
Kreisbauernverband Kreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn zu einer
Fachveranstaltung „Waldvernetzung“ ein, um die Artenvielfalt der Wälder
langfristig zu fördern. Landeigentümer, die sich angesprochen fühlen, sind
herzlich eingeladen.
Folgende Vorträge erwarten Sie:
- Potentialkarte zur Waldvernetzung, Dr. Heinz Klöser, Vegetationsökologe
und Projektkoordinator für die Delvenau-Niederung im bundesweiten
BUND-Projekt „Quervernetzung Grünes Band“, erläutert, welche
Strukturen in unserem Kreis geeignet wären, um die Waldvernetzung zu
fördern.
- Ökokonten und Waldvernetzung, Volker O. Rudolph, staatl. geprüfter
Umweltschutztechniker beim Fachdienst Naturschutz, UNB Kreis
Herzogtum Lauenburg, stellt die Möglichkeiten vor, die Ökokonten
bieten. Als Ergänzung wird das Knickschutzprogramm des Kreises
Herzogtum Lauenburg dargestellt.
- CO2-Speicherung durch Waldkorridore, Bernhard Aumann,
Geschäftsführer tgo AG, Cloppenburg, erläutert den Zertifikate-Handel
der EU und legt dar, ob und wie Waldkorridore und andere vernetzende
Strukturen auf Agrarland Konzepte für den Zertifikate-Handel sein
können.
Anschließend besteht die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Wegen begrenzter Teilnehmerzahl wird um Anmeldung gebeten:
info@bund-herzogtum-lauenburg.de
Bäume sind wichtig
Möllner Bäume erhalten „TreeTags“
Weide , Mölln Seeanlager 19.9.24
Mölln, 19.09.2024 -
Anlässlich eines europaweiten Tags des Baums wurden in Mölln zwei Bäume mit Baumpässen, sogenannten TreeTags, ausgezeichnet. Die seit dem Jahr 2020 vom niederländischen Unternehmen Pius Floris ins Leben gerufene Aktion soll auf den Wert der Bäume für unser Wohlbefinden aufmerksam machen. Denn Bäume speichern nicht nur schädliches Kohlendioxid und Regenwasser, sondern liefern auch Sauerstoff, binden Feinstaub und laden zum Verweilen im Schatten ein.
Am Donnerstag, den 19. September, dem `European TreeTag Day´, hat der BUND die Plaketten mit den genauen Umweltdaten und weiteren Informationen an einer Weide, die am Zugang zum neu gestalteten Stadtseeanleger steht und an einer Linde, die oben auf dem Kirchplatz vor der Nicolai Kirche steht, angebracht. Während die Weide allein steht, können die Daten der Linde vervielfacht werden, da die Nicolai Kirche von 20 schönen Linden umsäumt wird.
Mit dieser Aktion, so hoffen die Veranstalter, wird die Bedeutung der Bäume für uns Menschen deutlich sichtbar gemacht.
Fachliche Ansprechpartnerin:
Gabriele Stein, Mitglied im Kreisvorstand
BUND für Naturmonument und für Klage gegen die Ortsumgehung Geesthacht
Presseerklärung zur BUND Landesdelegiertenversammlung am 25.05.2024
Die 67 Delegierten des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V., Landesverband Schleswig-Holstein (BUND SH) hielten in Rendsburg ihr jährliches Treffen mit wichtigen Entscheidungen zur Ausrichtung des Verbandes ab. Das „Grüne Band“, einst deutsch-deutscher Grenzstreifen, jetzt ein länderverbindendes Schutzgebiet, soll Nationales Naturmonument werden – dafür sprach sich die Landesdelegiertenversammlung einstimmig aus. ....
Außerdem stimmten die Delegierten dafür, den BUND-Kreisverband Lauenburg bei seiner Klage gegen die als vierspurige Autobahn geplante Ortsumgehung Geesthacht zu unterstützen. Dieses Straßenbau-Projekt wird das Landschaftsbild des Elbehangs zerstören, wichtige Lebensräume zerschneiden und soll den Weiterbau der Autobahn A21 vorbereiten, so die Befürchtung der Umweltschützerinnen und Umweltschützer aus der Region südöstlich von Hamburg......
„Tag des Baumes“
Presseerklärung zum „Tag des Baumes“ am 25. April 2024
Bäume sind als einzelne Figuren und in der Waldgemeinschaft ein emotional wichtiges Element in unserem Leben. Wir wachsen unter ihnen und mit ihnen auf, wir ahnen, dass sie uns überwachsen und überleben werden. Sie sind eine Verbindung zum Himmel und auch zur Ewigkeit. Sie gehören zu uns, sind Heimat.
Und eines Tages erleben wir, dass sie umgesägt werden, am Boden herumgeschleift, weggebracht,
zersägt, zerhackt, für immer weg. Und mit Ihnen unsere eigene sinnliche Vergangenheit mit und unter ihnen. Sie wurden Materie und Geld.
Die Schlagersängerin Alexandra aus Geesthacht hat es herzzerreißend besungen:“ Mein Freund der Baum, er fiel im frühen Morgenrot…“
Sie sah voraus, was auf den Stadtplätzen in Ratzeburg und Mölln später genauso trotz der Bitten und Proteste der Bürger:innen geschah und absehbar weiter so geschehen soll. Stadtplanung, Straßenführung, Rohrverlegung und gewinnträchtige Neuanlage mit EU-Subventionen lassen Bäume primär zu Materie und zu Kommerz werden. Das ist das erlaubte Wertesystem in manchen
Sektoren der Gesellschaft, ein System, das zur Klimakatastrophe und zum Sterben der natürlichen Lebensvielfalt geführt hat. Die baumarmen Städte werden heiß im Sommer. Noch nie gab es so viele Hitzetote in Europa wie im letzten Jahr. Das Wasser wird knapp. Nach Sturzregen durch große Thermik über den Backöfen der Städte bleiben Ertrunkene und zerstörte Häuser zurück. Lauenburg ist Überschwemmungsgebiet.
Das alles hat mit Bäumen zu tun, mit Bäumen, die nicht mehr da sind.
Verantwortliche rufen den Klimanotstand aus, schützen den jetzigen Bestand an Bäumen und
begründen neue kleine Klimawälder, z.B. in Berlin. In Mölln wurde der erste Schritt auch getan,
der Klimanotstand wurde ausgerufen, auf dem Papier…
In Geesthacht beschloss der Stadtrat, den Stadtwald anders als bisher jetzt dichter zu belassen, ihn kühler und feuchter zu machen. Solche Einsichten fehlen in unserem Kreiswald und im Stadtwald von Mölln.
Dem „Tag des Baumes“ schulden wir Verantwortung für Bäume und Wälder - und damit für uns selber, für unser gesundes Leben, eventuell für das Überleben der nächsten Generationen.
Wie Amphibien an der K 68 geschützt werden
Sonntag den 25.02.24 um 10.00 Uhr
Grambek/Mölln. Der Bund Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND) Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg möchte allen Naturfreunden am Beispiel der Amphibien- und Kleintier-Leitanlage (AKLA) an der K 68 vorstellen, wie sicher und effizient Molche, Kröten und Frösche ihre Laichgewässer auch unter Straßen hindurch erreichen können. Am Sonntag den 25.02.24 um 10.00 Uhr sind alle Naturfreunde eingeladen, an der praktischen Kartierung gern auch aktiv teilzunehmen. Treffpunkt ist an der Einfahrt zur Fa. Damm.
Nach zwei regenarmen Jahren mit zahlreich ganz oder weitgehend trockengefallenen Laichgewässern war die Reproduktion sehr gering. Nun sind die Gewässer wieder gut aufgefüllt. Zur Verbesserung der Schutz- und Leitfunktion der Im Jahr 2006 vom Kreis Herzogtum Lauenburg errichteten AKLA haben BUND-Mitglieder in Abstimmung mit der Kreisverwaltung insbesondere die Einwanderungsbereiche der fünf Rampentunnel-Durchlässe freigeräumt. Zur Feststellung der Arten und Anzahl der zuwandernden Kleintiere wurden Vorrichtungen hergestellt, die täglich ausgewertet und kartiert wurden – mit überaus erfreulichen Ergebnissen: bis zum 18. Februar wurden im nördlichen Abschnitt der AKLA notiert: 17 Erdkröten, 5 Grasfrösche, 82 Kammmolche, 1 Laubfrosch, 3 Moorfrösche, 1 Teichfrosch, 16 Teichmolche und sogar schon 1 Waldeidechse. Die Bestandserfassung wird noch bis Mitte März fortgesetzt. Die Teilnahme ist kostenlos. Für Unterstützung durch praktische Hilfe oder Spenden wird gedankt.
Fachlicher Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Hans-H. Stamer
Sachsenwaldstraße 12
22958 Kuddewörde
Tel.: 04154/999 59 20
Hans-Heinrich.Stamer(at)bund-rz.de