BUND Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg
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Amphibien in höchster Not!

Ein Bericht der AG Amphibienschutz (2024)

Frösche auf Abwegen ...

Bis in die 1980er Jahre konnten während der Laichwanderungen von Fröschen, Kröten, Molchen und Unken auf deutschen Straßen in der Nähe von Laichgewässern noch durch Straßenfahrzeuge zahlreich verursachte Todfunde von Amphibien und sonstigen Kleintieren festgestellt werden. In der heutigen Zeit queren auch an den verkehrlich relativ gering frequentierten Kreis- und Gemeindestraßen kaum noch Kleintiere. Ursächlich dafür sind neben dem Straßenverkehr insbesondere auch die konventionelle Landwirtschaft und der Verlust an natürlichen Laichgewässern (siehe Rote Liste S-H).

Seit fast 40 Jahren engagieren sich Naturfreunde auch im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für den Amphibienschutz an Straßen. Mit Folienzäunen und Fangeimern wurden zigtausend Amphibien und Echsen gefangen, kartiert und sicher über die Straßen getragen, diese so vor dem Straßentod gerettet. Als Planungsgrundlage wurden die Kartierungen den Straßenbaulastträgern zur Verfügung gestellt mit der Bitte, in den stark frequentierten Bereichen eine permanent effektive Amphibien- und Kleintier-Leitanlage (AKLA) herzustellen.

Im Jahr 1992 kam der Kreis Herzogtum Lauenburg dem nach und errichtete in Kooperation mit dem BUND die erste AKLA im Kreis mit einem Durchlass in der K 20 in Möhnsen. Im Jahr 1997 errichtete der Kreis mit dem BUND die nächste AKLA in der K 1 in Vogtstemmen. Beide Leitanlagen funktionierten gut. Dann im Jahr 2006 errichteten der Kreis in der K 68 und die Gemeinde Grambek in der GIK 44 gemeinsam zwei AKLA mit insgesamt 18 Durchlässen und einer Schutzstrecke von insgesamt 1.390 m. Diese Leitanlagen mit neuen animierenden Leitfunktionen, insbesondere mit dem Kleintier-Rampentunnel, erbringen eine Querungseffizienz von über 90 %. Im Februar und März 2024 hat der BUND an den AKLA in der K 20 und der K 68 Pflege- und Reparaturarbeiten durchgeführt, dazu auch Kartierungen. In Möhnsen wurden trotz des sehr schlechten Bauzustands 41 Erdkröten, 1 Grasfrosch, 8 Kammmolche und 2 Teichmolche gezählt. An der K 68 in Grambek wurden nur die Anwanderer vor dem nördlichsten Kleintier-Rampentunnel kartiert: 80 Erdkröten, 10 Grasfrösche, 1 Knoblauchkröte, 145 Kammmolche, 1 Laubfrosch, 12 Moorfrösche, 5 Teichfrösche, 77 Teichmolche und 1 Waldeidechse.

Mit den Kartierungen an beiden AKLA konnten wichtige neue Erkenntnisse gewonnen werden, insbesondere die Tatsache, dass Amphibien und Echsen auf die Lage der Rampentunnel-Durchlässe hin geprägt sind. Dadurch sind sie in der Lage, diese bei ihren Laichwanderungen gezielt anzuwandern. Die Kartierungen mit Erläuterungsbericht finden sie auf dieser Seite weiter unten.

Über Unterstützung für weitere geplante Projekte zum Amphibien- und Kleintierschutz an Straßen durch Spenden und praktische Mitarbeit dankt der BUND ganz herzlich.
Hans-Heinrich Stamer, AG Amphibienschutz


 

Amphibien-Kleintier-Leitanlage (AKLA) an der K68 - Grambek

Abschätzung der Amphibien-Populationsgröße östlich der K 68

Die Populationsgröße der Amphibien an der K 68 im Kreis Herzogtum Lauenburg im Bereich der
Amphibien- und Kleintier-Leitanlage (AKLA) wird anhand der Teilkartierung vom 13.02. bis zum
15.03.2024 und dem Übersichtsplan vom 21.02.2024 abgeschätzt.

- Übersichtsplan der AKLA / Grambek

- Teilkartierung der AKLA / Grambek 2024

- Abschätzung der Amphibien-Populationsgröße östlich der K 68

Amphibien-Kleintier-Leitanlage (AKLA) an der K 20 Möhnsen

Der bauliche Zustand der Amphibien-Kleintier-Leitanlage (AKLA) an der K 20 Möhnsen ist weitgehend ungenügend.

Für alle Info`s hier: Klicken


 

Arbeitseinsätze Grambek

um die fünf 2006 gebauten Tunnel (Amphibienleitanlage)

Arbeitseinsatz Grambek (10.02.2024) BUND Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg

Am Wochenende den 10./11.2.2024 fanden mehrstündige ehrenamtliche Arbeitseinsätze statt, um die 5 Tunnel (Amphibienleitanlagen), die 2006 gebaut wurden, von Laub und Bodeneinspülungen zu befreien, damit die Tiere heil rüber zu den Teichen (Laichgebiete) kommen. Ab ca. 5 Grad und Nässe fangen sie an zu wandern. Unmittelbar bei den Durchlässen haben wir je ein Kammmolch-, Teichmolch- und Grasfrosch-Weibchen sowie ein Erdkrötenmännchen und eine Waldeidechse gefunden, die sich bereits aufgemacht hatten.
 

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